Unterbodenschutz erneuern

Unterbodenschutz erneuern –

Strahlen, Flexen,Schleifen – was ist das richtige?

Während einer Restaurationist es emphelenswert, den Unterbodenschutz zu erneuern. Denn so findet man versteckte Rostnester und kann diese gleich beseitigen. Für die Erneuerung des Unterbodenschutzes gibt es eine Vielzahl an Methoden um die Gummiartige Masse zu entfernen.

So viele Methoden es gibt, so viele Meinungen wird es geben, welche Art & Weise nun die Beste für den Unterboden ist. Letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden – denn es ist auch eine Kostenfrage.

Auf dem Markt findet man folgende gängige Methoden:

  • Chemisches Entlacken
  • Trockeneisstrahlen
  • Sandstrahlen


Auf die einzelnen Verfahren, möchte ich diesem Beitrag nicht weiter eingehen, da im Netz genug Informationen zu finden sind. Da diese Verfahren meist sehr kostspielig sind, gibt es natürlich auch noch andere, nur sind diese mit mehr körperlichen und zeitlichen Aufwand verbunden.


Hier ein Erfahrungsbericht,…

  • …denn an der Audi Typ 81 Limousine versuchte ich mich mit
    Föhn & Spachtel und einer Flex mit Zopfbürstenaufsatz
  • …das Audi Coupe ließ ich nur an allen Ecken und Kanten strahlen
  • …und den T3 ließ ich komplett strahlen.

Bestandsaufnahme Unterboden der Typ 81 Limo

Durch wie viele Hände ein Auto gegangen ist, sieht man letztendlich auch am Unterboden. Hier ein bißchen, dort etwas nachgebessert und schon findet man solch einen Zustand wieder.

Mit Flex und Zopfdrahtbürstenaufsatz bewaffnet kam ich schnell an meine Grenzen. Die Drehbewegung der Flex entwickelte zusätzliche Wärme und führte dazu, dass der Unterbodenschutz verschmierte.

Da ich die ganze Aktion unter freiem Himmel durchführte, tat die wärmende Sonne ihr übriges, indem sie den Unterbodenschutz zusätzlich erwärmte. Nach gut 3 Stunden, war eine Fläche von ca.20 cm² gesäubert. Meine Hoffnung hatte sich in Frust verwandelt. Es musste eine andere Lösung her.

Also versuchte ich die Masse mit einem 1mm dicken Spachtel abzuschaben und siehe da, es funktionierte, aber nur weil die Sonne mittlerweile den Unterbodenschutz erwärmt hatte. Zumindest bekam ich so die dicke Schicht der werksseitigen Schutzmasse ab. Ecken und Kanten reinigte ich dann mit der Flex und Topfbürstenaufsatz.

Nach 6 Tagen, von morgens bis Abends war der Unterbodenschutz komplett entfernt. Eine Arbeit, die man sich wirklich zweimal überlegen sollte. 

Unterbodenschutz erneuern

Zugegeben, es gibt nicht schlimmeres, als den alten Unterbodenschutz mit den eigenen Händen zu entfernen. Dennoch lohnt sich der Aufwand. Nachdem die Unterbodenschutzmasse komplett runter war, wurde so manche unliebsame Reparatur sichtbar. Die Schweller wurden mal notdürftig repariert und waren zudem an mehreren Stellen eingedrückt.

So entschied ich mich die Schweller mit kompletten Reparturblechen zu wechseln. Eine genaue Beschreibung für den Schwellerwechsel findest du
hier. Am Unterboden waren noch ein paar kleine Rostnester die gleich mit beseitig wurden. Jetzt konnte es mit dem Unterbodenschutz-Neuaufbau beginnen.

Als erstes wurde der komplette Unterboden und Motorraum mit einer SchichtRoststopp – Grundierung lackiert. Alternativ kann man auch eine 2K Epoxy Grundierung vewenden. Für meinen Unterboden verwendete ich beides, erst die die Roststopp-Grundierung und danach die Epoxy Grundierung. Die 2 K Epoxy Grundierung von STC kann ich da nur empfehlen, mit dieser habe ich bereits 3 Komplett Restaurationen verwendet und bin damit sehr zufrieden. 

Im Vorfeld besorgte ich mir vom Lackierer den originalen Farbton und 2K Klarlack um den Unterboden in der künftigen Wagenfarbe zu lackieren. Der 2K Klarlack dient dabei als Abschluss/Versiegelung damit das Unterbodenblech auch entsprechend vor neuen Rostnestern geschützt ist.

Als der Lack nach einem Tag trocken war wurde eine Schicht Unterbodenschutz aufgetragen, um den Lack zu schützen. Denn beim späteren fahren würden ohne Unterbodenschutz kleine Steinchen den neuen Lack beschädigen und kleine Micro Risse hervorrufen, wo sich Wasser hinein ziehen kann und wieder unschöne Rostnester entstehen lassen.

Der Unterbodenschutz ist auf Kunststoffbasis, da ich dieses Bitumenzeug nicht mehr am Auto haben wollte. Hierbei entschied ich mich für diesen Anbieter, der sogar die passende Spritzpistole zum Auftragen der Unterbodenschutzmasse im Set anbietet, ideal für alle die ihren Oldtimer gern selbst restaurieren wollen.

Wie du sicher mitbekommen hast, lassen sich die Arbeiten am Unterboden mit einem Auto Drehgestell einfacher und leichter durchführen. Genau deshalb ist die Auto Drehgestell Bauanleitung entstanden, damit auch du wie ein Profi restaurieren kannst. Hier im Blogbeitrag erfährst du, wie man sich ein eigenes Auto Drehgestell selber bauen kann.

Die Auto Drehgestell Bauanleitung zeigt dir Schritt für Schritt, wie man ein eigenes Auto Drehgestell bauen kann und dabei noch jede Menge Geld spart.

Alles auf Anfang

Beim Coupe hatte ich keine Lust mehr, den gleichen Aufwand nochmal zu machen und habe mich diesmal fürs Unterboden Strahlen entschieden , bzw. nur Ecken und Kanten. Nach einem Tag war der ganze Flugrost und Unterbodenschutz runter.

Das Fahrzeug wurde sogar abgeholt und am nächsten Tag wieder gebracht. 

Hier sieht man, wie die Karosse vorher ausgeschaut hat.

Und hier kam er vom Strahlen zurück, verpackt wie ein Weihnachtsgeschenk.Beim Auspacken kam ich aus dem staunen nicht mehr raus. Die Ecken und Kanten waren so sauber, das hätte ich mit der Flex nie so hinbekommen.

Anschließend wurden die Karosseriearbeiten durchgeführt und der Unterbodenschutz auf die gleiche Weise wie bei der roten Typ 81 Limousine aufgebaut.

Alternativ kann man auch die Unterbodenschutzmasse auch vor dem Farbton auftragen und somit den Unterbodenschutz über lackieren. Beim VW T3 hab ich das auf diese Weise gemacht, was ansprechender ist, da von den Radkasten viel mehr zu sehen ist als, bei den Audi Typ 81.

Fazit

Den Unterbodenschutz zu erneuern ist eine tolle Sache, da man weiß, dass wirklich jeglicher Rost entfernt ist und zugleich eine gute Basis für den Wiederaufbau ist. Für welche Methode du dich letztendlich entscheidest liegt bei dir.

Ich würde beim nächsten Mal wieder nur die Ecken und Kanten strahlen lassen, da der Zeit – Kraftaufwand in keinem Verhältnis zu der Methode mit Spachtel und Flex steht.

Beim T3 ließ ich die Karosserie komplett strahlen, was sich leider im nachhinein als nachteilig herausstellte, denn das Strahlgranulat aus den vielen kleinen Hohlräumen raus zu bekommen, war mühsam und ob ich wirklich alle Hohlräume rückstandsfrei bekommen habe, kann ich leider auch nicht bestätigen.

Deshalb lieber nur Ecken und Kanten strahlen lassen. Preislich kannst du dich fürs Strahlen zwischen 300€ (Ecken und Kanten) bis 800€ (Karosseriekomplett) einrechnen (Abweichungen natürlich möglich). Zumindest zeigt das meine Erfahrung.

 

Na dann viel Spaß beim Unterbodenschutz erneuern wünscht dir, nico

Solltest du Fragen haben, so kannst du dich gern bei mir melden

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