Schweller beim Oldtimer wechseln

Schweller beim Oldtimer wechseln

…am Beispiel eines Audi Typ 81.

Schweller beim Oldtimer wechseln fällt in den Bereich der Karosseriearbeiten. So nagt nicht nur der Zahn der Zeit am geliebten Klassiker sondern auch unliebsamer Umgang von seitens mancher Vorbesitzer oder man ist selbst etwas unachtsam.


Während meiner ersten Komplettrestauration an der roten Audi Typ 81 Limousine entfernte ich gerade die alte Unterbodenschutzmasse am Unterboden und im Schwellerbereich. Dabei fiel mir ein unfachmännisch reparierte Schweller auf.
Mich erstaunt dabei immer wieder, wie man so etwas machen kann.

Das hier fand ich, nach dem die Unterbodenschutzmasse auch an den Schwellern entfernt war.

Nach dem Öffnen des Schwellers wurde klar, dass der Schweller mehr Zuwendung brauchte. Zugegeben, ich bin jetzt auch kein Profi im Karosseriebau, nur sehen  fachgerechte Arbeiten für mich anders aus. Denn wenn man schon dabei ist, dann sollte man es auch richtig machen. Also los gehts.

So suchte ich nach neuen Schweller – Einschweißblechen für die viertürige Audi Typ 81 Limousine. Das war gar nicht so einfach war, denn die Ersatzteilversorgung an Reparaturblechen für den Audi Typ 81 ließ etwas zu wünschen übrig. Nach einer Weile fand ich dann endlich die passenden Einschweißbleche und bestellte diese.

Benötigtes Werkzeug

Bevor es so richtig losgehen kann, braucht man natürlich etwas Werkzeug.

Für den Wechsel der Schwellerbleche werden folgende Werkzeuge benötigt:

Schweller beim Oldtimer wechseln - so lange dauert es

Für das Schweller beim Oldtimer wechseln kann man pro Seite gut einen Tag, ca. 8 Std. einrechnen, je nachdem wie schnell man ist und wie man mit Werkzeug ausgestattet bist. Es empfiehlt sich auch einen zweiten Mann/Frau als Helfer dazu zu nehmen, da gerade bei den Anpassungsarbeiten mehr als zwei Hände gebraucht werden.

1. Schritt: Öffnen/Entfernen des alten Schwellerblechs

Mit der Flex und Trennscheiben wird der alte Schweller grob in der Nähe der Schweißpunkte weggeschnitten, so dass nur Blech an den Schweißpunkten stehen bleibt. Dies ermöglicht, dass man die Schweißpunkte besser aufbohren kann und man überall rankommt.

Anschließend bohrt man mit einer Bohrmaschine oder einem Akkuschrauber und dem Punktschweißbohrer – Schweißpunkt für Schweißpunkt auf.
Hierbei sollte man sich wirklich Zeit nehmen und behutsam vorgehen, denn wenn man beim Bohren zu viel drückt, hat man schnell beide Bleche durchgebohrt. Wenn man wirklich mal durchgebohrt hat, ist es nicht ganz so schlimm, nur es sollte nicht zu oft passieren.

Manchmal sind die werksmäßigen Schweißpunkte etwas versteckt. Man findet diese leichter, wenn man dabei am Blech in die Lichtreflektion schaut. Meist sind dort viele kleine Vertiefungen im Abstand von ca. 30mm und im Durchmesser von gut 6mm zu sehen.

Ein weitere Möglichkeit versteckte Schweißpunkte zu finden ist mit einem flachen Meißel zwischen beide Bleche zugehen und diese langsam aufzuhebeln. Versteckte Schweißpunkte zeichnen sich so ab und man kann diese folglich mit dem Punktschweißbohrer aufbohren.

2. Schritt: Anpassungsarbeiten

Nachdem das alte Blech sorgfältig entfernt worden ist, geht es im nächsten Schritt darum das neue Blech anzupassen. Dazu hält man das Reparaturblech an die Karrossiere und schaut wo der neue Schweller noch nicht passt oder klemmt.

Mit der Flex passt man den Schweller Stück für Stück an, bis der Schweller genau passt. Dieser Schritt erfordert etwas Geduld und kann als Unerfahrener schnell zur Frustaufgabe werden. Dieser Schritt entscheidet über das spätere Ergebnis, denn wenn man hier der Meinung ist, dass das Blech später schon irgendwie passen wird, dann wird man einschweißen große Probleme bekommen.

Also mit Ruhe und Geduld das neue Blechteil anpassen, denn du möchtest ja noch viele Jahre was von deinem Oldtimer haben und dich nicht darüber ärgern, weil du eine Reparatur nachlässig umgegangen bist.

3. Schritt: Schweißarbeiten

Nachdem die alten Schweller entfernt und die neuen Einschweißbleche angepasst wurden geht es im nächsten Schritt darum, die neuen Schweller einzuschweißen.
Für das Einschweißen benötigt man mindestens ein Schutzgasschweißgerät.
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Dieses ist besser bekannt als CO2 Schweißgasschweißgerät oder man verwendet ein Punktschweißgerät. Ein Punktschweißgerät bietet den Vorteil, dass Schweißnähte nach Herstellervorgaben hergestellt werden können und wenig bis gar keine Nacharbeit haben.

Das CO2 Schutzgasschweißgerät ist die Alternative zum Punktschweißgerät und je nach dem wie gut du schweißen kannst, erfordert jeder Schweißpunkt etwas Nacharbeit.

Bevor die neuen Schweller mit der Karosserie verschweißt werden, gilt es, die Schweißflächen mit schweißfähigem Zinkspray einzusprühen um Korrosion vorzubeugen.

Mit den Gripzangen fixierst man dabei das neue Schwellerblech und beginnt mit dem einzuschweißen. Es ist darauf zu achten das die Schweißpunkte im Abstand von max. 30mm Punkt für Punkt geschweißt werden.

Um Spannungen zu vermeiden empfiehlt es sich von Innen nach Außen den Schweller an folgenden Punkten zubeginnen.

Beim Schweißen sollte immer wieder darauf geachtet, dass der Schweller noch in seiner angepassten Position befindet. Dies kann man mit den Gripzangen leicht steuern, in dem man diese Stück für Stück weiter versetzt.

Als Tipp kann ich Dir noch empfehlen erst im oberen Bereich des Schwellers mit dem schweißen anzufangen, sprich da wo später wieder die Türdichtung aufgesteckt wird. So kann man noch kleine Unebenheitenberücksichtigen und ausgleichen.

Abschließend werden noch die Ecken verschweißt und fertig ist der Schwellerwechsel beim Oldtimer. Alles schön verschleifen und grundieren.


Na dann viel Spaß beim wechseln deiner Schweller, solltest du fragen haben, so kannst du dich gern bei mir melden.


Viele Grüße, nico

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